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1. Alte Geschichte - S. 134

1879 - Dillenburg : Seel
— 134 — schlossen sich meist an reichere und mächtigere Herren an, waren ihre Dien st mannen oder ihr Gesinde und erhielten manchmal ein kleines Gut, Feod (von feudum) genannt, als Lehen. Unfrei waren diejenigen, welche kein eignes Recht besaßen und von der Gnabe und dem Schutze eines Vollsreien abhingen. Völlig unfrei waren die leibeigenen Knechte, zu welchen die Kriegsgefangenen gemacht wurden. Diese betrachtete man wie eine Sache zum Allod oder Feod gehörig, sie wurden aber milde behandelt. Eine Familie hieß Sippe, Sippschaft, auch Magenschaft und zerfiel in Schwertmagen, d. i. männliche Verwandte, und Spillmagen, d. i. weibliche Verwandte. Der Hausvater war der Herr der ganzen Familie, deren Glieder sämmtlich in seinem Banne waren; ans diesem traten sie, wenn sie sich verheirateten oder sich in den Dienst eines andern stellten. — Hundert Hufen bildeten eine Gemeinde, die Allode einer Gemeinde die Markuug. Die freie Verbindung einer Anzahl von Gemeinden nannte man Gau, an dessen Spitze der Gaugraf stand. So weit eine Völkerschaft reichte, so weit reichte der Gau; er zerfiel in Hundertschaften. Mehrere Gaue vereinigten sich manchmal zu einem Bunde. Bei manchen deutschen Stämmen ragten einzelne Herren durch ihre Macht und durch die große Zahl ihrer Dienstleute hervor; man nannte sie Edelinge (Adlige). Ihre hervorragende Stellung gründete sich aber nicht auf durch Erbschaft überkommenen großen Besitz, noch hatten sie besondere Vorrechte. Ans den Geschlechtern der Edelinge wurden die Fürsten des Volkes durch Stimmenmehrheit gewählt, die Tapfersten zu Heerführern oder Herzögen, die Erfahrensten zu Gaurichtern, die Gottesfürchtigsten zu Oberpriestern. Die Fürsten und Könige, welche übrigens keine solche Gewalt besaßen wie jetzt, wurden in der Volksversammlung gewählt und dann auf den Schilb gehoben und dem Volke gezeigt. Sie zeichneten sich weder durch ihre Kleidung, noch durch sonstige Abzeichen ans; sie empfingen keine Abgaben, wohl aber Geschenke und größeren Antheil an der Kriegsbeute. Manche Stämme wählten ihre Fürsten nur für die Dauer eines Krieges. — Einen eigentlichen Priesterstanb gab es bei den alten Deutschen nicht; jeder Hausvater war zugleich Hauspriester. Wichtige Angelegenheiten würden zuerst von den Fürsten ober Gemeinbevorstehern berathen, dann aber bei’ Volksversammlung zur nochmaligen Berathung und Beschlußfassung vorgelegt. Nur die Vollfreien hatten das Recht, zugleich aber auch die Pflicht,

2. Mittelalter - S. 20

1879 - Dillenburg : Seel
20 — zurückgetrieben worden. Als sie aber jetzt mit 200 Schiffen an der friesischen Küste landeten und sogar Aachen bedrohten, beschloß Karl einen besonderen Kriegszug gegen sie. Nach dreijährigem Widerstande war auch ihre Macht völlig gebrochen; die Eider wurde die Grenze zwischen den Franken und den Dänen. Gegen das Ende des Avarenkrieges waren zu Rom Unruhen ausgebrochen. Der Papst Hadriau I. war gestorben, und sein Nachfolger Leo Iii. war bei einem feierlichen Umzuge durch die Stadt von einer feindlichen Partei überfallen und mit Schlägen und Stößen arg mishandelt worden; er floh zu Karl nach Paderborn. Dieser nahm ihn sehr freundlich auf und sandte ihn dann unter schirmender Bedeckung nach Rom zurück; er selbst^ folgte mit einem Heere nach und verschaffte dem Papste vollständige I Ruhe, Anerkennung und Achtung. Dafür wollte sich Leo dankbar erweisen, er übertrug auf Karl nicht nur die Würde^eines römischen Patriziers, sondern auch die eines weströmischen Imperators und erneuerte so in christlicher Form das weströmische Reich, nm dadurch alle Völker des katholischen Glaubens unter einem weltlichen Oberhaupte, dem Kaiser, und unter einem geistlichen Oberhaupte, dem Papste, zu vereinigen. Als nemlich Karl am 800 Weihnachtsfeste 800 in der Peterskirche am Altare knieend betete, trat Leo hinzu und setzte ihm eine goldene Krone auf, und alles Volk rief: „Carolo piissimo Augusto, dem von Gott gekrönten, großen, friedebringenden Kaiser der Römer, Leben und Sieg!" , Nach dreimaliger Wiederholung dieser Worte salbte ihn der Papst und verbeugte sich gegen ihn. Karl war scheinbar überrascht; doch ließ er es sich gefallen, weil er dadurch in Macht und Ansehen nur noch höher stieg. (1. Klirl's Verdienste um Staat und Kirche. Wohl steht Karl als Feldherr groß da; noch größer aber ist er als Gesetzgeber und Regent. Von seiner Zeit an beginnt erst ein geordnetes Staatswesen in Deutschland bekannt und geschätzt zu werden. Das ganze Reich zerfiel in Gaue, jeder Gau in Hundertschaften. Der Graf über eine Hundertschaft, Centgraf genannt, mußte allwöchentlich, der Gaugras allmonatlich ein Gericht abhalten. Mehrmals im Jahre gingen besondere Sendboten in die Gaue, um die Gau- und Centgrafen in der Verwaltung ihrer Aemter zu beaufsichtigen, Streitigkeiten zu schlichten und besonders auf den J Heerbann zu achten. Diese Sendboten mußten aus den Reichsversammlungen ausführlich Bericht erstatten. Solche Reichs-

3. Neue und neueste Geschichte - S. 85

1880 - Dillenburg : Seel
— 85 — Behörde, welcher die Finanzen, die Domänen und die Erhaltung des Heeres übertragen war, das General-Directorium; in den Provinzen bestanden ähnlich eingerichtete Behörden, welche dem General-Directorium unterstanden. Für die Beamten arbeitete der König selbst eine Geschäftsanweisung aus, in welcher er unablässigen Fleiß und strengste Aussicht über die Untergebenen Zur Pflicht machte und Maßregeln gegen Vernachlässigung des Dienstes ergriff. Zur Verbesserung der Finanzlage sorgte er für Erhöhung der Einkünfte ans den königlichen Domänen; er hob die Erbpacht auf und verpachtete sie immer auf sechs Jahre; dadurch erzielte er einen höheren Pachtzins und Erhöhung des Gutswerthes durch bessere Bewirtschaftung, In allen diesen Dingen war er selbst thätig und bekümmerte sich oft auch um die geringsten Kleinigkeiten. Dafür hatte er aber auch seine Freude, wenn er die neuen Wirthschaftsgebäude und die gut bebauten Felder sah. Die Bauern schützte er, wo er konnte; als er hörte, welchen Misbranch seine Beamten mit dem Rechte, Vorspann von den Bauern zu fordern, trieben, verbot er denselben; „ich will nicht", schrieb er, „daß die Herren Räthe mit meiner Bauern Pferden spazieren fahren." Die Provinz Ostpreußen war durch eine herrschende Pest etues großen Theiles ihrer Bewohner beraubt worden. Diese wieder zu bevölkern, war des Königs größte Sorge; er nahm mehrere tausend Eolonisten aus Franken, Schwaben und andern Gegenden aus, wies ihnen Land an und unterstützte sie mit Geld, Bauholz und Ackergeräth; man hat berechnet, daß er an zwanzig Multonen Thaler verwendet hat, die Provinz Ostpreußen wieder in blühenden Zustand zu bringen. Dies Bestreben Friedrich Wilhelms wurde begünstigt durch die Einwanderung der evangelischen Salzburger im Jahre 1732. Der neu gewählte Erzbischof von Salzburg wollte seine evangelischen Unterthanen mit Gewalt zum katholischen Glauben zurückführen; die dieserhalb gemachten Vorstellungen der protestantischen Reichsfürsten waren vergeblich. Da drohte Friedrich Wilhelm dem Erzbischof, an feinen katholischen Unterthanen Vergeltungsrecht üben zu wollen; hierauf erst gab der Erzbischof nach und ertheilte den in feinem Sprengel wohnenden Protestanten die Erlaubnis zur Auswanderung; auch sie wurden in Preußen freudig aufgenommen. Als sie in Berlin einzogen, wurde mit allen Glocken geläutet, und der König kam tljnen mit feiner Familie entgegen. Er wies ihnen freien Land-

4. Neue und neueste Geschichte - S. 171

1880 - Dillenburg : Seel
Staaten an den Rand des Unterganges gekommen waren, es war der Abfall der Nationen von Gott, der eine unwürdige, nur auf Vortheil bedachte Politik hatte aufkommen lassen, und der war es gewesen, der die verhängnisvollen Zeiten herbeigeführt hatte. Dies einsehend, schlossen Friedrich Wilhelm Hl, Kaiser Franz und Kaiser Alexander noch während ihrer Anwesenheit in Paris (am 26. September 1815) die heilige Al-lianz, eine Meremfunft in ftum w,u,i„ welcher sie sich verpflichteten, eine neue, bessere, sittlichere Ordnung der Dinge Hertz eiführen Zn wollen. In der inneren Verwaltung der Staaten, sowie für die äußeren Beziehungen derselben zu einander sollten die Vorschriften der Religion die Grundlagen sein; Gerechtigkeit, Liebe und Friede sollten fortan stets erstrebt und gepflegt werden; die höchsten lind heiligsten Zwecke der Völker sollten die Richtschnur für die Handlungsweise der Regierungen abgeben. Alle Fürsten Europa's, mit Ausnahme des Papstes, traten diesem Bunde bei. Wenn auch die heilige Allianz die von ihren Stiftern erwarteten Früchte nicht getragen hat, so ist sie doch ein Beweis von dem edlen, hochherzigen Sinn der Fürsten, welche das wahre Wohl ihrer Völker zu fördern beabsichtigten. b. Verwaltungs-Einrichtungen. Nach dem Kriege theilte Friedrich Wilhelm sein Land in acht Provinzen, jede Provinz zerfiel in Regierungs-Bezirke, jeder Regierungsbezirk in Kreise. An die Spitze des Kreises trat der Land rath, an die Spitze des Regierungsbezirkes eine in mehrere Zweige zerfallende Regierung, an die Spitze der Provinz der Oberpräs ident. Die Leitung des höheren Schulwesens einer Provinz wurde dem Proviuzial-Schulcollegium übertragen, an dessen Spitze ebenfalls der Oberpräsident stand; die Gesundheitspflege unterstand einem Medicinal-Collegium; die Angelegenheiten der Kirche wurden Consistorien unterstellt.

5. Achtundzwanzig Bilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 11

1883 - Dillenburg : Seel
11 b. Wie Karl regierte und lebte. Karl theilte das deutsche Reich in viele Bezirke ein; man nannte dieselben Gaue. Jeder Gau wurde von einem Gaugrafen verwaltet. Der Gau zerfiel in mehrere Centgrafschaften. Ueber jede Centgrafschaft wurde ein Centgraf gesetzt. An den Grenzen des Reiches setzte Karl Markgrafen ein. Diese mußten die Feinde von der Grenze des Landes abwehren. Karl hatte auch noch 2 Sendboten. Das waren tüchtige Männer, welche im ganzen Reiche umherreisteu und darauf sahen, daß Alles ordentlich herging. Alle freien Männer mußten Soldaten werden und Kriegsdienste leisten. Im Mai eines jeden Jahres versammelte der Kaiser alle freien Männer um sich. Das nannte man „das Maifeld halten." Hier wurden die Gesetze und Ordnungen, nach denen das Volk regiert werden sollte, festgestellt. Auch wurde über Krieg und Frieden bestimmt. Karl hatte viele Güter mit schönen Schlössern. Sie wurden Pfalzen genannt. Er wohnte bald auf der einen, bald auf der anderen Pfalz. Er lebte von dem, was die Pfalzen einbrachten, denn Gehalt bekam er nicht. Kaiser Karl sorgte natürlich für das Wohl des deutschen Reiches; er ließ Kirchen bauen und Schulen einrichten. Er kleidete sich in deutscher Weise. Auf dem Leibe trug er ein leinenes Hemd uni) leinene Unterhofen; darüber zog er ein wollenes Wams und wollene Kniehosen. Die Beine waren mit breitem Band kreuzweise umwickelt, an den Füßen hatte er Schuhe. Im Winter zog er noch ein Pelzwams an; war es sehr kalt, so hängte er sich noch einen grünen Mantel um. Das Schwert hing immer an seiner Seite. — Bei Festlichkeiten trug Kaiser Karl ein mit Gold durchwebtes Kleid und aus dem Haupt eine goldene Krone. Im Essen und Trinken war er sehr mäßig. Während er zu Tische saß, mußten Musikanten spielen, oder es las Jemand hübsche Geschichten vor. Nach der Mahlzeit schlief er 2 Stunden. Während der übrigen Tageszeit arbeitete er sehr fleißig. Da überlegte er mit feinen Beamten, was dem Volke nützlich und heilsam sei, saß auf dem Richterstuhl und sprach in Streitsachen das Recht. Auch ließ er sich genau mitteilen, wie es in seinem Reiche herging; oft reiste er selbst im Lande umher, um nach*
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